Der österreichische Sekten- und Esoterik-Experte und Autor Roman Schweidlenka hat bei einem Pressegespräch auf die verstärkte Tendenz in eine rechtsextreme Richtung esoterischer Bewegungen hingewiesen.
Viele "Politsekten" verbänden spirituelle miit rechtsextremistischen Inhalten. Kennzeichnend sei, dass eine Führerpersönlichkeit Halt für Suchende verkörpern solle. Die Ideologisierung sei neben der finanziellen Ausbeutung und der persönlichen Vereinnahmung der Menschen Hauptziel zahlreicher Sekten und esoterischer Gruppen, warnt der Leiter der steirischen Sekten-Service-Stelle.
Obwohl solche Gruppen zahlenmäßig sehr klein seien, versuchten sie speziell über das Internet Einfluss auszuüben. Viele dieser Gruppen vermischten religiöse christlich-evangelikal geprägte Ideologien mit antidemokratischen rückwärtsgeandten Inhalten. Dabei werde das Bedürfnis der Menschen nach Emotionalität und Geborgenheit ausgenutzt. Aufgrund der medialen Kritik der letzten Jahre versuchten diese Gruppen sich als "harmlos" zu profilieren, seien es jedoch nicht, so Schweidlenka.
Ihre Erklärungsmuster seien durch einfachen Dualismus geprägt, in dem "Gute Menschen", die dem eigenen, inneren Kreis angehörten, den bösen Außenstehenden gegenüberstünden. Letztere seien irregeleitete oder gehirngewaschene, welche das Gute zerstören wollten. Hier flössen dann nicht selten auch antisemitische und fremdenfeindliche Resentiments mit ein.
Schweidlenka ist u.a. Mitherausgeber des Buches "Missbrauchte Sehnsüchte? Esoterische Wege zum Heil. Kritik und Alternativen." Wien : Verlag für Gesellschaftskritik, sowie des Buches "Weltverschwörungstheorien - Die neue Gefahr von Rechts".
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